Tagebucheintrag vom 10. Januar 1918Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10001, Seite 82

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10. Januar, 7.30 Uhr Fronleichnam-Kapelle: Ansprache und Messe für ewige Anbetung.

Hofprediger Stipberger lädt ein auf 27. Januar Studenten-Kommunion. Ich sage ihm über Hadwig: Man habe verbreitet, ich sei für den Zusammenschluß.

Baronin Linden vom Frauenbund Stuttgart und ihre Schwester Gräfin Otting-Fünfstetten: Über den Frauenbund, über Kriegsfürsorgerinnen (in Württemberg Schwesternschule dafür), Soldatenheimdamen brauchen werden, die zuständig in Brest: in den Zentrallagern aber wenig Meldung an Fürsorgedamen dafür. Bekommen ein Kreuz.

Benefiziat Hecker, Teising, der von der Pfarrei wegkam wegen Finanzwirtschaft, jetzt Bücher schreiben (Klassik und Reise nach Spanien), will wieder eine Pfarrei, wenigstens selbständige Seelsorgsstelle. Ich werde erst mit Gallinger sprechen, auf den er sich beruft und mit dem Generalvikar.

Pfarrer Dr. Wachinger, Pasing - will heuer seine Kirche konsekriert haben - ja.

Frau Kriegsgerichtsrat Steidle und nach Dreiviertelstunde dazu Frau Hofrat Ammann: Streit mit dem Münchner Diözesan-Jugendfürsorgeverein, der sie nicht ins Schwabinger Krankenhaus lasse. Ich entscheide die Sache nicht außer [ ... ] lieber gemeinsame Besprechung. Ihr Beirat sei nicht diskret, sei alt, sei keine Stütze - ich kann nicht sämtlichen Katzen der Diözese die Schelle anhängen. Daß sie keinen geistlichen Präses haben, ist kein Hindernis für sie, Beirat genügt! Ob ein neues Fürsorgeheim? Sie hätten Aussicht auf Mittel dazu, geht zur Gräfin. Schließlich über Hadwig,sehr erregt.

Dr. Gerg, Spiritual von den Schulschwestern - lädt ein zur Einweihung ihres Hauses auf 23. - ja.

Nachmittag: Geistlicher Rat Pölzl, Garmisch, Gruß von den geistlichen Herren dort, lädt zur Firmung, reist einen Tag, war hier bei der Kreiskonferenz der Schulinspektoren. (bei der Landkonferenz die Protestanten dabei, ist nicht die christliche Schule, hier nur Distriktsinspektion.)