Tagebucheintrag vom 1. August 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 116

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Mittwoch, 1. August 45. Pfarrer Eichner, Fischbachau, bittet um Audienz für Anton Büchting (Propagandist der ehemaligen Glaubensbewegung). Zur Zeit bei seiner Schwiegermutter, Hauptlehrer Hubing, in Großdingharting. Er hatte deren Tochter [ ... ] geheiratet, das Kind nicht getauft. Jetzt will er alles gut machen. Responsum: Warten bis es nahe bevor steht. Seine Frau und Kind an unser Suchbüro verwiesen. Eingabe an Ehegericht.

Zwei Schwestern, Westerham: Eine Eingabe für Reichsbahndirektor A. Schober, der das Kinderheim in Westerham für Eisenbahnkinder gegründet hat, will Schwestern immer freundlich: Affirmative.

Oberstleutnant Kanzler: Jetzt wieder hier. Sehr alt und gebrechlich geworden.

Kurat Wellenhofer und Dr. Stöttner: 1) Ob sie nicht für die Jugend Fürstenfeld oder wenigstens einen Trakt von dort haben könnten. Fürstenfeld muß beständig bewohnt sein, nicht bloß für Einkehrtage und große Standesfeiern. Also nicht wie die Burg Tittmoning. 2) Benzin zum herumfahren. „Hier ist keine Ausgabestelle für Benzin.“ Kurzschluß.

Frau Martha Koller, Professorin, Ungarn - war dort an Mittelschule. Wohnt hier bei Bekannten in Solln, Hackländerstraße 6, bei Direktor Fischer. Hier in die Schule? Wird schwierig sein. Ob nicht in die Krankenhäuser, wo jetzt Schwestern abwandern, oder Orthopädie, hat Medizin studiert. Ich werde aber an Zinkl geben.

Zwei Schwestern, Gössweinstein, - noch einmal hier ein Mutterhaus, das ich bereits abgelehnt. Haben das Haus verkauft - eine Lungenheilstätte hier in der Stadt. Kurz geschlossen.

Dr. Helfmeyer, Aschau: Eine Empfehlung? Ja, so wie Roeck geschrieben.

Erzbischof Nikolaj von Benediktbeuern und [ ... ]. Ob ich nicht ihm die Reise nach Rom und Aussprache mit dem Heiligen Vater vermitteln könne? Unmöglich. Noch kein deutscher Bischof dort. Will an Nuntius schreiben und hier abgeben. In Rom im Orientalischen Institut.

Skind - wahrscheinlich eine Stelle in der Umgebung wie Pasing.

Blumen abgegeben von Ina Wolf.

Die plötzlichen zwei Scheine der Amerikaner, ausgestellt zu hundert und tausend (von den Lehrern 75 Prozent), die Beamten in der Staatsbank nahmen fünfzig Pfund ab. Venator wird vom neuen Bankpräsidenten gefragt, wer noch im Betrieb sei, verweigert aber die Antwort.