Tagebucheintrag vom 19. Juni 1945Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 89-90

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Dienstag, 19.6.45.

9.30 - 13.00 Uhr Sitzung im großen Empfangszimmer. - Zum ersten Mal wieder Neuhäusler dabei.

Dreimärkl - zwei Spritzen.

Oberin von Gauting: Die Schwestern blieben gerne hier. Will offenbar eine letzte Erklärung von mir: Wir müssen für Krankenpflegeorden in der eigenen Diözese sorgen. Dort im Lungenlazarett noch 1 349 Kranke mit Wärter. Der jetzige Arzt sei nicht mehr so kirchenfreundlich wie der frühere. Kurz.

16.00 Uhr vier Amerikaner: Zwei Chaplains (John Kraka, katholisch und Arthur Weber, evangelisch und ihre beiden Fahrer). Sehr ruhige Männer, unsere Furcht vor den Russen.

Baron Miller
Vermutlich ist der Maler Konrad Freiherr von Miller gemeint. Er war ein Bekannter von Kronprinz Rupprecht von Bayern.
eine Empfehlung für die Reise nach Italien. Er will von seinem Wein dort schicken. Auf politische Gespräche nicht eingegangen. Der Kronprinz sei mittlerweile hier.

Monsignore Brini aus Rom - Vatikan, war in Vertretung von Monsignore Carrol. Nimmt mir die Post mit nach Rom, die lange hier lag.

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War viel in Dachau. 2) Ob ich mit ihm im Auto nach Rom fahren will oder im Aeroplan? Ich kann nicht weg, weil Bischofskonferenz, aber später Ja mit Flugzeug. 3) Der Heilige Vater will für polnische Priester und deutsche und andere Hilfe geben in Form von Meßstipendien. Habe gerechnet mit dem Ludwigmissionsverein. Lang sei nicht hier, aber Neuhäusler morgen früh hier. Abends nach dem Rosenkranz Prälat Pfaffenbüchler

Dr. Quint
Es ist möglicherweise Severin Qunit gemeint.
, von Generalvikar Werthmann empfohlen, bringt Brief von Prinzessin Gundelinde. Meine Antwort nimmt er gleich kurzschriftlich mit. Er selber, fragt Werthmann aus Ettal, nicht in der Diözese unterzubringen?