Tagebucheintrag vom 17. Januar 1942⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10021, Seite 12

Sa 17.1.42 In der Früh 7 h schon kommt
10 h Dr Thaler Spritze.
Irmg. um etwas für Berlin abzuholen.


Przywara: Hatte von Wien aus, wo er Vorträge hielt am Institut, er habe nicht die /
Initiative anzufangen. Ich: Nehmen Sie ruhig zwei bis drei Monate Urlaub, heben Sie von Ihrem Gehalt 500 M ab zur /
Erholung für künftige Arbeit (dagegen Schwierigkeiten, das würde der Orden tun), fangen Sie dann mit einem Zyklus an also nichts Neues und daraus die Gemeinde. Er müsse /
jemanden an der Seite haben - Kann ich nicht. Als Kaplan könne ich ihn auch nicht anweisen wie in St Magd., - daran habe er aber gedacht - Unmöglich weil /
nicht in der Schule. Er will nach Frankf. gehen. Ich: Nicht ganz aus der Arbeit weil sonst Kanzelscheue kommt. Schriftstellerisch? Das könne er nicht. Ich wünsche /
und begrüße wenn Sie hier bleiben - wenn Sie aber abs. in Wien glücklich zu werden glauben ... Auch für diesen Fall die 500 M. Früher wollte er nicht /
im Postul. sein sondern in der Veter.str. Jetzt ist er dort und jetzt: „Bei den Schwestern im Postul. wäre es doch etwas anderes.“ Auch in Wien /
wäre er bei Schwestern, freilich mitten in der Stadt, ohne Licht und Sonne. Auch die <Erklärung> in der Vet.str. sei wie in einer Pension. /
Nach einer Stunde geht er weg mit vielen Dankbücklingen - aber alles ohne Entscheidung. Vielleicht mit der Zeit eine andere Wohnung.

Studienlehrerin Elis. Meß Albertusstift - wollte durchaus nicht zum Sekretär weil sie, heute als Beamte /
zur Straßensammlung verpflichtet, bittet ein Zeichen abzunehmen, weil dann <mehr | mein> Segen darauf ruhe und aus diesem Geld keine Kan. gegossen werden. /
Mit leuchtenden Augen auffallend freundlich. Ich nehme vier Zeichen für 2 M. Sehr kurz, kann wieder bei der Sammlung kommen.
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Digitalisat Faulhaber-Edition