Tagebucheintrag vom 26. Juli 1934⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 205

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Donnerstag, 26. Juli, Annatag, 7.15 - 9.45 Uhr Priesterweihe in Sankt Michael, 13, darunter Ammer von der Diözese. Sehr gut besucht und große Andacht. Am Schluss in der Sakristei und obwohl ich still aus dem Hofe wegfahre, stehen wieder Leute draußen zum Hoch schreien.

Familie Gumppenberg: Der neu geweihte Maximilian S.J., Pater Leopold von Assisi, der andere Superior in Riga. Vater und Mutter sehr fromm. Der von Riga sehr abgearbeitet: Professor im Seminar, Pfarrer, soll Kirche bauen.

Frau Anna Fischer: Ihr Onkel Alteneder in Vorarlberg will in die Diözese kommen: Wurde hier geweiht, war Kaplan, aber ist Österreicher. Ich erkläre, er soll Eingabe machen oder persönlich sich vorstellen, es sei aber schwer, weil der Staat nicht anerkennen werde und wegen Emeritenfond. Ihr Mann, 17 Jahre lang sie mißhandelt, jetzt auf meine Karte hin gut, geht wieder in die Kirche. Ein Sohn hatte Schädelbruch, aber jetzt in der Lehre. Ihr Mann trete immer für mich ein, darum ein Bild geschickt und rückwärtig „Meinem treuen Verteidiger herzlichen Gruß“ - vielleicht zu viel gewesen, er geht sehr fleißig in die Kirche.

16.00 Uhr Winand, Hans: Fährt morgen zur Mutter, Altomünster. 20 M. Studien gehen gut vorwärts. Warum das Schwesternbuch nicht mehr gedruckt wird?
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Digitalisat Faulhaber-Edition