Tagebucheintrag vom 19. Januar 1930Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10013,
Seite 110,111
Sonntag,
19.
Januar.
8.00 Uhr
Sankt-Elisabeth-Kommunionmesse
ohne Ansprache
für
Sacré Coeur -
etwa 100. Singen eine eigene
Messe.
Direktor Hauser vom Albertinum: Für Traunsteiner Seminar 100 M. von sich, 200 von seiner verstorbenen Schwester Karolina, die zuerst die kranke Mutter gepflegt, dann selber oft operiert.
Dr. Rhabanus Liertz - soll für die Rota als amtlicher Gutachter ein Urteil schreiben über einen Priester Reynes, ob die Weihe gültig. Respondeo: Die Rota hat mit Weihe nichts zu tun. Vielleicht ein avvocato, der da und dort ist, und von Gemelli ein Urteil wollte, der ihn hierher verwies. Latein ist schrecklich. Hindringer soll es übersetzen. Er meint, viele flüchten sich ins Priestertum.
Professor Eggersdorfer - über seinen Vortrag heute abend.
Graf Oberndorff - lädt auf Donnerstag, 19.30 Uhr.
Nachmittags im Auto Rechtsanwalt Simon besucht: Die Kinder: Karl, der große, kommt nach Augsburg in die Maschinenfabrik, Wilhelm, der kleine, nach Feldkirch. Außerdem Franziska Ernst von Frankfurt, der junge Orth von Speyer und ein Freund.
Dr. Venator noch besucht. Christbaum.
Abends, 20.00 Uhr, im Odeon Kundgebung der Schulorganisation zur Lehrfrage: Schwerd spricht Einleitung, auch daß wir die Verstaatlichung der Höheren Mädchenschule nicht dulden werden. Eggersdorfer hält außerordentlich klaren, ruhig gemessenen Vortrag über die Berufsbindung der Lehrer, Professor Behn von Bonn ergänzt aus der Praxis der Katholischen Aktion in Bonn. Harfenspiel zu Cantantibus organis.
Direktor Hauser vom Albertinum: Für Traunsteiner Seminar 100 M. von sich, 200 von seiner verstorbenen Schwester Karolina, die zuerst die kranke Mutter gepflegt, dann selber oft operiert.
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Reverend
Fiscar Marison
aus
Amerika,
Chicago,
Autor des
Epos
„Herrin
der Welt“Der tatsächliche Titel des Buches lautet Auf Spuren der Weltherrin.
- manches zu beanstanden. Er ist
Chiliast,
glaubt,
daß alles Heil von
Deutschen komme, auch
Protestantismus
und
Kantianismus
hält er für etwas
religiös
Gutes.
Dagegen meint er,
die
scholastische Philosophie
müsse fortgebildet werden durch
Vitalessenz.
Dr. Rhabanus Liertz - soll für die Rota als amtlicher Gutachter ein Urteil schreiben über einen Priester Reynes, ob die Weihe gültig. Respondeo: Die Rota hat mit Weihe nichts zu tun. Vielleicht ein avvocato, der da und dort ist, und von Gemelli ein Urteil wollte, der ihn hierher verwies. Latein ist schrecklich. Hindringer soll es übersetzen. Er meint, viele flüchten sich ins Priestertum.
Professor Eggersdorfer - über seinen Vortrag heute abend.
Graf Oberndorff - lädt auf Donnerstag, 19.30 Uhr.
Nachmittags im Auto Rechtsanwalt Simon besucht: Die Kinder: Karl, der große, kommt nach Augsburg in die Maschinenfabrik, Wilhelm, der kleine, nach Feldkirch. Außerdem Franziska Ernst von Frankfurt, der junge Orth von Speyer und ein Freund.
Dr. Venator noch besucht. Christbaum.
Abends, 20.00 Uhr, im Odeon Kundgebung der Schulorganisation zur Lehrfrage: Schwerd spricht Einleitung, auch daß wir die Verstaatlichung der Höheren Mädchenschule nicht dulden werden. Eggersdorfer hält außerordentlich klaren, ruhig gemessenen Vortrag über die Berufsbindung der Lehrer, Professor Behn von Bonn ergänzt aus der Praxis der Katholischen Aktion in Bonn. Harfenspiel zu Cantantibus organis.