Tagebucheintrag vom 17. November 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10009, Seite 15

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Samstag, 17. November.

Fräulein Sepp
Möglicherweise handelt es sich um Katharina Sepp.
, Tochter des Universitätsprofessors, gestorben 1909 - bringt ein Buch von ihrem Vater. Sein „Leben Jesu“ kirchlich nicht approbiert, wird also nicht gekauft werden. Ob Manuskripte da sind? Nein, nichts wichtiges. 5 Dollar weil in Sorge. Will für die Ärzte etwas getan haben.

Baronin Lerchenfeld vom Vereinsdamenstift in der Hessgasse soll 30 - 40 Billionen Kartoffeln bezahlen und hat kein Geld. Dafür 50 Dollar, aber damit wirtschaften.

Dr. Funk 1) Erklärung wegen eines alten Artikels in der „Tat“, wo er die Herz-Jesu-Verehrung ablehnt und über die Erziehung der Jesuiten sich abfällig äußert. Hat in einer zweiten Auflage wieder gut gemacht. Schauer habe in Freising darüber gesprochen. 2) Wegen Professur Freising. Matt habe ihn allein in Aussicht für Kulturgeschichte. Für eine andere Schule kommt er nicht in Frage. Ich sage ihm: Für mich ist die persönliche Frage noch nicht gelöst. Ob er gut aufgenommen würde - Über Ostler
Es ist unklar, ob Heinrich Ostler gemeint ist.
allerlei falsche Gerüchte.

Baronin Tänzl, Isabella: Hat ihre Schwester im Krankenhaus besucht. Sie mache immer noch Vorwürfe wegen der Heirat Schacky. Soll Exercitien machen.

Prälat Hartig: Die Versicherung wegen Auto muß bezahlt werden, jetzt vielleicht in der untersten Klasse. Meßwein von Ungarn - soll zu Wutzlhofer gehen und eventuell an Seipel
Möglicherweise ist Ignaz Seipel gemeint.
schreiben. Ich möge bei unruhiger Heimkehr an seinem Hause halten.

Professor Bary: Wegen seines Ordogesuchs nach Rom. Pater Cölestin hat sich darum angenommen. Ich werde es auch tun.

Eine Frau aus Amerika schreibt in einem persönlichen Anliegen: Verzeihen Sie, aber Sie sahen so Vertrauen erweckend aus als Sie hier waren.

Lotte Seboldt - Auf den Banken wird vielen gekündigt, sogar solchen, die zehn Jahre hier sind.