Tagebucheintrag vom 7. November 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10009, Seite 7,9

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7. November. theologus Baier - bedankt sich für das Stipendium, soll es schriftlich machen und namentlich seine Berufserklärung dabei mir abgeben.

Dr. Anton L. Mayer-Pfannholz - bewirbt sich um die Professur Freising. War immer mehr Kulturhistoriker, Mitarbeiter am Hochland, am Maximilianeum, jetzt am Mädchengymnasium.

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Michelson - „eigens von Amerika gekommen“, will „ein Mißverständnis in der Oberammergauer Sache aufklären“. Dreimal muß ich ihm sagen lassen, daß ich ihn nicht empfange.

Dr. Aufhauser gibt Karte ab, also von Asienreise zurück.

Nachmittags bei Exzellenz Ow, um für fünf arme Studenten, die nicht mehr heimfahren können, 35 Dollar zu bringen, ihr selber einen Tee und dem Hausmädchen 1 Dollar.

Sankt Josef, Pater Canisius: Scheck über wohl 230 Dollar-Stipendien und Armenbrot. Ob nicht die Gesamtkirchengemeinde aufzulösen sei - Ja. Hostien zu verkleinern, wehrt man sich.

Nuntius - wußte bereits von meinem Brief an Stresemann durch Naumann, der, wie es scheint, öfter über Stresemann ihm berichtet. Gibt mir das Concordat im neuesten Entwurf mit, in italienischer Übersetzung, wo Goldenberger nun doch wieder einiges geändert hat.

Dr. Ludwig Müller mit dem auswärtigen Bericht erst - über den Stresemannbrief - wie sie ihn auffassen sollen. Diesen Brief habe ich gestern Abend, 21.00 Uhr, bei Baron Geier abgeliefert, heute Mittag 12.00 Uhr bereits in der Telegrammzeitung veröffentlicht. Also nachts nach Berlin telefoniert und gedruckt.

Bischof von Speyer von Rom zurück, wohnt bei mir mit Direktor Schäfer. 20.00 Uhr abends zusammen im Vortrag von Dr. Hartig über Brixen als Bischofsstadt: Zusammenarbeit der deutschen und italienischen Kunst; die Verkündigung Vorlage für Speyer? Die Michaelskapelle in Neustift ein Vorbild für Wildenwart. Die Bischöfe trugen statt Kreuz die Monilia. Der Name Monstranz.