Tagebucheintrag vom 28. Oktober 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008, Seite 97,98

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28. Oktober. 7.30 - 9.00 Uhr Kommunionmesse in Sankt Michael für den Süddeutschen Verband der katholischen weiblichen Jugendvereine - ohne Ansprache - Weihe der Medaillen - lange Kommunion.

Monsignore Serge Dabitch Archimandrit - in Paris katholisch geworden, war in Rom und geht wieder nach Rom. Bittet um Gebet. Hat linksseitig Migräne.

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Geheimrat Baeumker - will nun wirklich niederlegen und wird vorschlagen: Geyser, Dyroff, Schneider. Das beste wäre in der theologischen Fakultät, dann auch eine Kraft.

Hermann Roth, Schriftsteller - kommt von Oberammergau, bringt die Antwort auf meinen Brief - Anton Lang würde auf keiner Bühne auftreten - ich nehme es nur als Information.

Hofrat Wolfinger wegen Krippenverein - bringt Jahresbericht. Ich gebe ihm 50 Dollar und will Unterlagen, um eine Eingabe nach Amerika zu machen.

Marie Buczkowska - bringt einen Brief von Lenné, der Mutter gehe es besser, weil jetzt die österreichischen Werte mehr gelten.

Kommerzienrat Stahl - wieder wegen Nuntiaturbau; Spitzer will doch nicht Devisen zahlen, sondern Industrieaktien.

Fräulein Fritsch - im Namen des Exercitienvereins - diese Schrift wurde von mir nicht verlangt, - diesmal noch sieben Milliarden. In einer persönlichen Sache: Sie will wieder zu Kindern, zu epileptischen, war früher bei den Blinden.

Generaloberin der Englischen Fräulein - wegen Vermögensveränderung, bis 100 000 Lire genehmigt, auch noch mehr, weil ohne Zins und beinahe geschenkt.

Lotte Seboldt - die Studenten machen Schwierigkeiten auf dem Büro.

Benefiziat Ammer: Seine Ansprache [ ... ] Weg, bewirbt sich um das Dettendorfsche Benefiziat, ist sehr aufgeregt.

Gertrude Boßlet: Hatte wiederholt Fieberanfall, wahrscheinlich Nachwirkung von Entbehrung und Überarbeitung - ob nach Schlehdorf, wo sie mit ihrem Bruder war, für drei Wochen Erholung. Erhält 15 Dollar bar und 20 Milliarden.

Nachmittags, 15.00 Uhr, im Odeon Festversammlung des Süddeutschen Verbandes der katholischen weiblichen Jugendvereine. Lang-Brumann redet wieder sehr poetisch, hat auch Gedichte gemacht.