Tagebucheintrag vom 21. Oktober 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008, Seite 94

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21. Stadtrat Rauch dankt für den päpstlichen Orden. Der Fonds vom Katholikentag ist auf zwei Billionen gewachsen. Die Hansa Bank steht glänzend, Thyssen arbeitet mit.

Tony Canstadt - klagt, daß Gelenkrheuma der Mutter nicht gut sei, sie selber keine Stellung finden könne. Zehn Milliarden. Ist mit Thiereck gut bekannt.

Geheimrat Beyerle - hat das starke Bedürfnis in dieser Zeit, mich zu sprechen. Zunächst über Görresgesellschaft in Münster, stark außenpolitisch eingestellt, er hat die schwere Vorarbeit gehabt. Die Gelder hier sind leider wertlos geworden. Beziehung zum Allgemeinen Akademikerverband - der mehr als Herz, auch Kopf sein will. Unter der Türe noch politisch: Ich sage ihm, warum hat das Reich keine föderalen Rechte gegeben, ein Geßler habe die Bischöfe auch so behandelt.

Graf Oberndorff: War bei Kahr. Die Politik wird entweder in Berlin oder in München gemacht. Der Aufruf von Knilling sei zu juristisch.

Nachmittags besuche ich Fürstin Starhemberg im Krankenhaus rechts. Ihr ältester Sohn ist dort. Über Politik des Tages.... Natürlich werden heimlich die Schwestern wieder versammelt.