Tagebucheintrag vom 22. September 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008, Seite 76-78

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Samstag, 22. September. Wieder ein heißer Tag.

10.00 Uhr war ich auf Anruf bei Baron Geier, der krank im Bett liegt, siehe besonderes.

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Graf Soden im Auftrag des Herrn, siehe besonderes.

Botschafter von Bergen, auf der Reise nach Rom, siehe besonderes. Will nur noch Pacelli abwarten.

Oberbauführer Wenzel: An seine Schwester in Dorfen gedacht - er weint. Dank, daß er soviel im Hause machen läßt - freilich auch nicht zu viel. Er sagt: Es sei billiger als früher dem Warenwerte nach und die Mittel seien unbegrenzt.

Pater Lippert: Als Spiritual nach Freising - soll Exercitien halten.

Pater Bertrand: Der Heilige Vater hat 10 000 Lire bewilligt - werden in bar geschickt werden, weil die Conti auf der Bank unsicher sind. Kronprinz hat im Andenken an seine Frau das Protektorat über Sankt Gabriel übernommen.

Monsignore Testa, siehe besonderes.

Fräulein Wacker, Erzieherin bei Familie Montani, Rom, hier bei Verwandten, Heßstraße 78, bei Frau Forster: Bringt Grüße von der Familie, zwei Pallen (eine mit dem Herz Jesu von Kardinal Ferrata, die andere von ihr selber gearbeitet). 50 Lire für die Armen. Sie hat eine Marienstatue in ihre Heimat gebracht.

Baronin Moreau: Mit Frau Rat
Es handelt sich vermutlich um Frau Rat Knobloch
geht es nicht mehr lange in den Volksküchen, - über verstorbene M. Boeller. - Ihre letzte Freude die Spende, die ich schickte.

Frau Arnold: Waren im besetzten Dietz an der Lahn, vom Abgeordneten Held an mich empfohlen, Klavierkünstlerin, will Stunden geben - vielleicht bei Paz später einführen - heute 105 Millionen. Soll in der Not wieder kommen.

Nachmittags 15.00 Uhr Gräfin Tattenbach über Bekenntnisschule. Es muß etwas geschehen - Böhler will mit der protestantischen freien Elternvereinigung Fühlung nehmen - Ja, wird für den Volksentscheid wichtig.

Luisa Reitmeyer - sehr gedrückt. Ich gebe ihr eine Arbeit. Die neue Wohnung wieder nichts.

17.00 Uhr bei Exzellenz Ow, wo Jörissen und Kohtes von Pax Romana in Salzburg erzählen. Über Missa recitata (soll keine concelebratio sein und das mystische [ ... ] des Opfers wahren), über Verhältnisse am Rhein, Pater Lippert.

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Auf dem Heimweg Karte abgegeben bei Bergen - im Regina-Palast-Hotel.