Tagebucheintrag vom 26. August 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008, Seite 58

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26. August. Sonntag. Baronin Wulffen - ob Hildegard kommen und eventuell beichten könne. Nein, ich gehe zu den Lehrern, auch morgen früh nicht möglich.

Graf Oberndorff - seine Frau, 45 Jahre alt, immer schlimmer. Macht ihm Vorwürfe, er hätte sie gezwungen. Abt in Einsiedeln meint, eine Zeit lang allein lassen. Dagegen wollen ein anderer Abt und Bischof auf sie einzuwirken suchen - jedenfalls einmal geistlichen Zuspruch über ihre Pflicht und ob sie die Kinder nicht verheize. Politik: Immer wieder Rede über Reichstreue und sonst nichts. Vielleicht bleibt er einmal hier.

16.00 - 19.00 Uhr Katholischer Lehrerverein, Asamsaal: Albert Kirchner spricht über „Sicherung der Bekenntnisschule durch die Lehrpersönlichkeit.“ Ministerialrat Lex auch da - Frau Lang redet recht geschwätzig daher und noch einmal Heuß mit seinem militärischen „restlos“. Ich halte Ansprache über Bekenntnisschule.

Aus England ein Brief: Cardinal Faulhaber, Germany - und er kommt wirklich an.