Tagebucheintrag vom 28. März 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008, Seite 36-37

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Mittwoch, 28. März. Max Korb, der Entomologe, der neulich mit 72 Jahren gefirmt wurde, und seine Frau, die ihn auf seinen Forschungsreisen begleitet. War besonders lange in Spanien und wohnte dort bei den Jesuiten, wo ein Fachmann ihn begleitet und wohl von dorther wirkte es fort bis zu seiner heutigen Konversion.

Baronin Moreau soll mir ausrichten, daß Hildegard ganz unglücklich ist, weil sie ihr Vertrauen einem Baron Hoffé schenkte, der gestern als Schwindler verhaftet wurde. Erhält für die Armen neue Gelder.

Dr. Hildebrand: Um die Häuser seiner Familie in Florenz haben sich Ritter, Gasparri und Ehrle außerordentlich angenommen bis zur persönlichen Eingabe an Mussolini. Das Äußerste ist, wenigstens zum alten Preis zurückkaufen zu dürfen und dann durch Veräußerung der einen Hälfte das ganze zu bezahlen. Bringt alles von Pater Cölestin mit. Coester soll nicht nach München kommen.

Auf dem Heimweg vom Mutterhaus, 10.00 Uhr, bei Zahnarzt Goldschmitt, der den linken unteren Zahn gleich macht. Im Wartezimmer Frau Hauptmann von den Salesianerinnen.

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Auf dem weiteren Heimweg kommt glückstrahlend ein Mann, Fürmann, auf mich zu: Er habe jetzt Arbeit gefunden, er will mir die 300 M. von früher wieder zurückgeben. Natürlich Nein. Er hätte einen Zentner Seife gekauft und 100 000 M. dabei gewonnen.

Nach der Mette Dr. Kohtes - noch zwei Vorfragen zu ihrem Gelübde.

Theresia Pecht bringt sieben gemalte Eier - die sieben Sakramente, schön gemalt im Korb.

Bischof Müller, um sich zu verabschieden, - ich soll etwas für das Credo schreiben, erhält Stipendien.

Charwoche - Metten bei schönem, warmen Wetter, feierlich und ernst, erst am Charsamstag Hagel und Gewitter und Regen.