Tagebucheintrag vom 13. März 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008,
Seite 29
Dienstag,
13.
März:
Die
Polizei
hat in
München
ein
Nest
ausgehoben,
das die Verfassung stürzen wollte, darunter ein
Professor
Fuchs
(früher
Sachs,
der in
Paris
war und einmal
während der
Ordinariatssitzung
absolut
mich sprechen und Geld haben wollte) und ein Stadtrat
Kühles,
der am Sonntag
früh und
Nachmittag
noch in der Kirche war,
dann bei der
Ölbergandacht
mitsang und dann sich
erschoß.
Darüber die
wildesten
Gerüchte:
Der
Erzbischof
sei
als König
ausgerufen worden. Bei dieser Gelegenheit erfahre ich auch,
daß der
Führer von
Ruhpolding
gegen
Keppler
und mich sich
erschossen
habe:
Arbeitete
Vormittag,
dann
aß
er zu Mittag, dann schrieb er an seine Mutter
einen langen Brief und dann erschoß er sich.
Wurde begraben,
weil der Arzt
Zeugnis gab.
Nachmittags besuche ich Nymphenburger Institut und bringe einen Brief von Gersau zu Fuß heim. Genau eineinviertel Stunden.
Marie Seinsheim: Ihr verstorbener Bruder hatte einen unehelichen Sohn von der Mutter, die im Irrenhaus starb, Mertl genannt, wurde in Algasing erzogen, sei sehr ordentlich gewesen, und ob er nicht ins Kloster wolle? Entweder Ettal oder Sankt Ottilien oder Amerika.
Nachmittags besuche ich Nymphenburger Institut und bringe einen Brief von Gersau zu Fuß heim. Genau eineinviertel Stunden.
Marie Seinsheim: Ihr verstorbener Bruder hatte einen unehelichen Sohn von der Mutter, die im Irrenhaus starb, Mertl genannt, wurde in Algasing erzogen, sei sehr ordentlich gewesen, und ob er nicht ins Kloster wolle? Entweder Ettal oder Sankt Ottilien oder Amerika.