Tagebucheintrag vom 19. Februar 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008, Seite 20

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Montag, 19. Februar. Der zwölfte Jahrestag der Bischofskonsekration. 7.15 Uhr in der heiligen Messe: Maria Kreill (Todestag der Mutter), Seboldt, Prinzeß Hildegard (Jahrestag ihrer Firmung), Baronin Malsen.

Dr. Knippen über Maxlrain und Dietramszell, neue Pläne - ich mahne zur Geduld gegenüber den Führungen Gottes und gebe die Adresse von Frau Gommes.

Hildegard Meyern, Coburg - sehr alt geworden unter den Angriffen in Coburg in den roten Versammlungen. Seit einem Jahr nicht mehr hier. Ettal sehr teuer, darum 20 000.

Pfarrer Kolb, Feldafing - seine Schwester hat den Fuß gebrochen, wird wieder hierher kommen (Stipendium für die Auslagen?). Über Min Squierell. Zwei aus Altomünster leben in der Pfarrei, ausgetreten.

Frau Landgerichtsrat Adelmann - ganz verzweifelt, will eine Lebensbeichte ablegen. Meint, sie habe den Teufel in sich, so könne es nicht weitergehen.

15.00 - 17.00 Uhr Kunstmaler Peter Hirsch, Blütenstraße 17, für die Pasinger Gemälde, die er in der Hoffnung auf den Professorentitel stiftet, ein Portrait im kleinen Speisezimmer malt, natürlich wird aus der einen Stunde eine zweite, und für die kirchlichen Bilder will er wiederkommen. Stiftet 10 000 für Erstkommunion. Darf es einmal ausstellen.

Abends Vortrag von Pater Muckermann S.J. im Löwenbräukeller: Von den fünf Vorträgen habe ich vier gehört. Großer Zudrang und riesengroße Begeisterung - er tut sich viel leichter als die Seelsorge, weil er mehr von der Liebe als vom Glauben spricht, den Protestanten Freundlichkeiten sagte … Biologische Woche.