Tagebucheintrag vom 27. Oktober 1923Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10008, Seite 97

27. Okt. Bar. Gebsattel mit 2 Aufträgen /
1) Eine ganz arme Bäckerfamilie die nur von der Vorsehung lebt, ist auch bei der Bruderschaft Königin der Herzen in St. /
Ursula
und schickt mir Buch und Medaile - ich sende ihr 2 $. /
2) Frau Abgeordnete Barth möchte in Rom Beschwerde erheben daß Metz und Foch /
die jeden Tag zur Kommunion gehen die Pfalz an einen Hoffm. als Präs. ausliefern wollen - unmöglich. /
Ich spreche von einem neuen Dogma Mediatrix und gebe vertraulich einen Abzug. /
Ruhegehalt der klösterlichen Lehrerinnen? Wird unmöglich sein, dafür aber etwas besser nämlich 10 von 50 auf 60 % /
des Gehalts der weltlichen Lehrerinnen für die Volksschul Lehrerinnen - gut. /
Ob der Name Lyzeum zu gebrauchen für die höhere Mädchenschule, die ob über die Mädchenmittelschule (mit Handelsfächern /
auf Hochschule vorbereiten soll - ist dann wie in Preußen gut. 25 % des Beamtenkorps soll abgebaut werden - /
trifft wohl auch Beuerbg und Chiemsee die dann keine Beihilfe mehr bekommen.

Dr Goretzky - will Religion statt Geogr. um später Religionsunterricht /
geben zu können In Bayern gibt es keine Wahlfächer sondern nur vorgeschriebene Gruppen: Deutsch /
Geschichte, Geographie. Die Bischöfe können oder werden nicht Antrag stellen weil sie keine Verpflichtungen eingehen können. /
Ich soll einmal um des Heilands willen zu einer Schülerkommunion Kommunion nach St Max kommen.

Przs. Hild. - ich soll der Reliquienhaare der heiligen Hildeg. /
Authentik geben. Ob sie das Heft mit meinen Briefen an P. Ludger geben darf. /
Hat von Baronin Ifflinger Geld erhalten und soll meine Bücher dafür schicken. Sieht recht krank aus. /
Wollte einen Sängerchor aus der Schweiz kommen - lassen aber die hiesigen brotlosen

Schw. Antonie v. Speyer: Wegen der Gründung in /
Südamerika
- nach vier Wochen Antw., weiß nicht wie viele Lehrerinnen sie haben und bis /
wann. Ich weise sie an Dr Liebel. Ich gebe ihr 2 000 $ mit.